video installation, sound (5.1)

Teils spekulative Geschichte der Zukunft, teils Darstellung von Worldbuilding ist Farewell recording for an observer of an unknown time and place ein essayistischer Exkurs über Kapitalismus, Umwelt, Technologie und den Tod. An zentraler Stelle in der Arbeit steht das “Invasive Landscape Phenomenon”, eine mysteriöse, sich schnell ausbreitende Krankheit. Dieses Leiden, das an dissoziative Traumareaktionen erinnert, tritt in einer Welt am Rande des ökologischen Zusammenbruchs zu Tage, einer Welt, in der direkte Erfahrungen von indirekt vermittelten Alternativen zur physischen Präsenz ersetzt werden.

Die aufgeladene filmische Atmosphäre trägt ein ständiges Gefühl der Melancholie, während eine düstere Vorahnung des digitalen Verderbens von jenen aufgezwungenen mediatisierten Erlebensaulternativen ausstrahlt. 

Glatte Drohnen-Aufnahmen von Küsten- und Binnenfeuchtgebieten überziehen in fließender Abfolge die Leinwand. Während die fortwährende Stimme der Erzähler*in die Schichten der Realität von Farewell Recording webt, bringen die Feuchtgebiete ihre komplexen Geschichten aus der Außenwelt ein, Geschichten der Zerstörung, Vertreibung und Enteignung.

Anklänge von Verlust, Trauma und Ortlosigkeit verweben sich mit Erzählungen des ökologischen Zusammenbruchs. Science Fiction ist hier gleichzeitig Instrument und  Methodologie, um hypothetische Temporalitäten auszudrücken und zu untersuchen; ein Bereich, bei dem Dokumentation und Fiktion im Wettstreit stehen und Zeit sich um sich selbst faltet. Farewell Recording for an observer of an unknown time and place ist eine dichte, vielschichtige Arbeit, gesteuert von den Gedanken eine*r  Editor*in von Bewegtbildsequenzen und deren persönlicher Erzählung über ihren Weg aus dem Leben selbst.

• Sektion Section: Exhibition
• Programm Programme: Feelers, Sensors