Performance for pre-recorded voice and live electronics

DESMONTE ist eine Performance für eine voraufgenommene Stimme und Live-Elektronik, die die Klangfarbe der Stimme an den Grenzen des (juristischen) Körpers untersucht. 

Die Arbeit ist Teil einer Langzeitstudie über die sogenannte “automatisierte Dialekterkennung”, eine proprietäre Software, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit 2017 bei Fällen von Asylsuchenden ohne Papiere eingesetzt wird. Als Studie über die Grenzen und das Versagen des (maschinellen) Zuhörens eignet sich die Komposition spektrale Techniken an, die denen der Software ähneln, und nutzt diese um, indem sie die Stimme der Death-Metal-Sängerin Fernanda Lira (Crypta) als Hauptklangmaterial verwendet. In DESMONTE werden granulare Synthesetechniken verwendet, um an ihre Schreie “heranzuzoomen”. So lassen sich Signale ableiten - anstatt sie zu extrahieren -, die dann die Kontrolle über die Entscheidungen im Audiopfad übernehmen, was wiederum die Entstehung einer Palette von Klängen bedingt: Von Oszillatoren, die auf die Teiltöne ihrer Stimme abgestimmt sind, bis hin zu spektraler Filterung und Re-Synthese in Echtzeit. Ursprünglich in Auftrag gegeben im Jahr 2021 von Festival Novas Frequências (Brasilien) und Taking Things Apart (Deutschland), mit teilweiser Unterstützung durch die Junge Akademie der Künste Berlin / NEUSTART Kultur.

• Sektion Section: Feelers, Sensors
• Programm Programme: Feelers, Sensors