My Mona
↳ Klaus Telscher
DE 1992, 00:40:00
In My Mona wird der männlich voyeuristische Blick thematisiert, er ist damit auch eine persönliche Aufarbeitung von Telschers Beziehung zu Frauen. Der Film beginnt mit dem Portrait einer Frau, die in die Kamera schaut, unterlegt mit einem lyrischen Text, dessen letzter Satz als Motto für das folgende Bildergeflecht gilt: „Ich selbst bin Himmel Dir und Hölle“. Es folgt Telschers Bild „seiner“ Mona vor einem Wasserfall sitzend, zunächst in einer ähnlichen Kadrage wie da Vincis Bild der Mona Lisa, dann jedoch ein Ausschnitt auf die Füße und später die Doppelbelichtung eines Straußes Rosen im Hintergrund (ein Motiv, das bei In Rouge wieder auftaucht). Zum einen geht es Telscher um das eigene, persönliches Bild „seiner“ Mona (Lisa), aber noch mehr geht es um die vielfältigen Konnotationen und Interpretationen, die sich um da Vincis Meisterwerk gebildet haben. Dabei seziert Telscher in Bild und Ton den männlichen Blick und stellt quasi als vorweggenommene Replik auf die heutige MeToo-Debatte Männern die Frage: You Too?!
- Programm Programme: Aus der Alten Welt (curated by Ralf Sausmikat)